Über mich

Mit 25 Jahren entschloss ich mich – bis dahin ein Bürodasein fristend –  ein Kanu aus Zedernholz zu bauen. Allein. Dies war für mich eine Art Erweckungsmoment, der zu einem großen Wendepunkt in meinem Leben wurde. Meine Leidenschaft für den natürlichsten Werkstoff überhaupt war entfacht: Holz! Seit je her hatte mich bereits der Klang vor allem von Saiteninstrumenten fasziniert – und plötzlich hatte meine neugewonnene „Holzbearbeiter“-Fertigkeit in mir die Idee geweckt, doch beides zu kombinieren! Spontan bewarb ich mich an der Instrumentenbauschule in Mittenwald, wurde tatsächlich umgehend aufgenommen – und schloss drei Jahre später als Jahrgangsbeste ab. 2017 legte ich dann meine Meisterprüfung ab und wurde Mitglied in der Prüfungskommission der Innung für Zupfinstrumentenmacher. Im selben Jahr fand erstmalig der internationale Gitarrenbau Wettbewerb „Concurso international de construccion de guitarras Antonio Marin Montero“ in Granada statt, an welchem ich voller Enthusiasmus teilnahm – und prompt den 2. Platz belegte.

Festival de la Guitarra de Granada 2017

Festival de la Guitarra de Granada 2017 – Impressionen

Als einzige teilnehmende Frau bin ich anfangs von manch anderem Teilnehmer und auch Juror durchaus skeptisch beäugt worden. Hinterher jedoch waren alle Vorbehalte beseitigt und meine Gitarre bald „in aller Hände“.

Hier zB in Pepe Romeros Händen

Beschwingt von diesem Erfolg eröffnete ich im darauffolgenden Jahr meine eigene Werkstatt und baue seitdem mit großer Leidenschaft und Liebe zum Detail meine eigenen Gitarren. Dem Zufall ist es wohl geschuldet, dass meine Familie schon seit langem eine alte Windmühle im andalusischen Naturschutzpark Cabo de Gata, gelegen nahe der Provinzhauptstadt Almeria, besitzt. In einem Vorort – La Canada de San Urbano – eben jener Stadt lebte und arbeitete der große Gitarrenbauer Don Antonio de Torres in seiner sogenannten zweiten Schaffensperiode. Dieser Meister seines Fachs inspiriert mich in meinem täglichen Tun ganz besonders durch die beinahe (un-)fassbare Vollkommenheit seiner Werke und die Perfektion in seinem Wirken.

Die Familien-Mühle